Potsdam. Mit einem Festakt wurde das zehnjährige Bestehen des „Waldes der Erinnerung“ gefeiert. Tanja Menz, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Härtefallstiftung, würdigte den Wald als lebendigen Gedenkort und forderte den Einsatz aller Menschen für die demokratischen Grundwerte.
Zum Volkstrauertag 2014 wurde der „Wald der Erinnerung“ als Ort der individuellen Trauer für die Toten der Auslandseinsätze der Bundeswehr eingeweiht. An heute insgesamt 119 Soldatinnen und Soldaten wird auf 4500 Quadratmetern gedacht. Die sieben Ehrenhaine aus den Einsatzgebieten wurden hier wiederaufgebaut. Im kommenden Jahr soll der Ehrenhain aus Mali folgen. Knapp 90.000 Menschen haben den Gedenkort seit seinem Bestehen besucht, darunter viele Soldatinnen und Soldaten.
„Auch Kameraden sind Hinterbliebene“, appellierte Tanja Menz – ihr Sohn Konstantin fiel 2011 in Afghanistan – in ihrer Gedenkrede. Dieser Ort ist laut Menz für alle wichtig, nicht nur für die Familien der Hinterbliebenen. Der Wald der Erinnerung sei ein lebendiger Gedenkort. Jeder könne hier verstehen, was Trauer bedeutet. Menz selbst hat den Wald in den letzten zehn Jahren oft besucht: „Mal ist er sanft und grün, mal stürmisch und grau: Jedes Mal ergibt sich ein anderes Bild, genau wie unsere Trauer.“
Für die anwesenden Bundeswehrangehörigen, Hinterbliebenen und Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft hatte Tanja Menz eine Mahnung im Gepäck: „Wir müssen nicht nur stolz auf unsere Verstorbenen sein, die alles für unsere Demokratie gegeben haben. Wir müssen beginnen, die Verstorbenen auch stolz auf uns machen!“ Menz forderte den aktiven Einsatz aller Menschen für demokratische Grundwerte und rundete damit den Festakt ab.