Berlin. Der Stiftungsrat der Deutschen Härtefallstiftung hat zum Abschluss des Jahres 2022 die Aufnahme der Jüdischen Militärseelsorge beschlossen. Militärbundesrabbiner Zsolt Balla wird das Ehrenamt im höchsten Gremium der Härtefallstiftung persönlich wahrnehmen. Vorausgegangen war ein intensiver Austausch zwischen Härtefallstiftung und Jüdischer Militärseelsorge.
Die Amtseinführung des Militärbundesrabbiners hatte historische Bedeutung. Im Ersten Weltkrieg waren Rabbiner eine feste Größe im deutschen Militär. In der Bundeswehr wurde lange Zeit kein Bedarf für Militärrabbiner gesehen.
Oberst André Wüstner, Stiftungsratsvorsitzender der Härtefallstiftung, begrüßt die Aufnahme von Balla: „Die Jüdische Militärseelsorge wird die Arbeit der Evangelischen und der Katholischen Militärseelsorge im Stiftungsrat sinnvoll ergänzen. Wir freuen uns sehr, dass Zsolt Balla sich hierzu persönlich bereit erklärt hat.“
Seit Sommer 2021 organisiert das Militärrabbinat die Jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr und unterstützt jüdische Soldatinnen und Soldaten bei der Religionsausübung. Grundlage der Zusammenarbeit ist ein Staatsvertrag der Bundesrepublik Deutschland mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland.
Für Oberst a.D. Bernhard Gertz, Vorstandsvorsitzender der Härtefallstiftung, war dieser Schritt lange überfällig: „Mit der Aufnahme der Jüdischen Militärseelsorge bilden wir im Stiftungsrat nun alle Religionen, die in der Bundeswehr Militärseelsorge leisten, gleichberechtigt ab.“ Mit dieser wichtigen Satzungsänderung sei der Stiftungsrat, so Gertz, noch besser aufgestellt.